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Theater
„Der wirkliche Mensch ist der Mensch des Tages und des täglichen Lebens, der Mensch der kleinen Wünsche und der großen Lasten, der unscheinbar handelnde Mensch der Werkstatt und der Straße, des Zimmers und des Feldes, der Mensch, der einem Wagen ausweicht, seinen Bekannten grüßt und nach dem Wetter sieht, der soeben an einer Blume riecht, einen Fisch zerlegt oder sich Wasser über den Kopf gießt, dessen Vokabular sich in einem Fundus festgeprägter Phrasen erschöpft, die auf ihre täglich wiederkehrenden Stichworte warten und dessen mit der Regelmäßigkeit des Pulsschlages sich hebende und senkende Berufsarbeit, obgleich sie nur auf zehn oder zwanzig Menschen eine merkliche Wirkung übt, dennoch nicht nur für ihn selbst, Atemluft und Blutnahrung ist, sondern auch für die gesamte Kultur seiner Zeit, die aus nichts anderem besteht als aus der Summation all dieser winzigen Lebensregungen.“
(Egon Fridell)
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