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Josefine und Korsettkunst
Textile Kunstobjekte von Anna Aulich

Galerie Josefine & Kunst, Stefan Stettner
Inszenierung Ulrich Thon
Musik »Schneewittchen«, Marianne Iser und Thomas Duda
Fotodokumentation Julius Matuschik
2010, Hannover


Dem Himmel entlehnt – der Erde verbunden, schwebt Josefine wie ein fixierter Engel, über dem stillen Ensemble ungewöhnlicher Korsetts der Modekünstlerin Anna-Maria Aulich.

Wie stille Zeitzeugen stehen die kunstvoll bekleideten Torsos auf schlichten Säulenstümpfen einer unüberlieferten Epoche in den Räumen der Galerie »Josefine & Kunst«, in die die Hausherrin und Muse des Malers Stefan Stettner höflichst bittet. Vor der Kulisse der großformatigen Arbeiten Stettners, die speziell für diese Ausstellung entstanden sind, laden die textilen Kunstobjekte Anna Aulichs in ihrer allgegenwärtigen Ambivalenz zwischen modischem Folterinstrument und filigranem Lustobjekt, bekennende Voyeure und neugierige Ausstellungsbesucher ein, ihrer Phantasie verruchte oder beengende Geschichten abzulauschen.
Anna Aulich ist es in ihrer klaren Formsprache meisterhaft gelungen, für ihre extravagante Ausstellung, das lustvolle Innehalten verschnürter Herzen in Formen zwischen Samt und Seide oder Lack und Leder zu bannen, die weit über die Beliebigkeit gängiger Modeformate hinausreichen. Mit herkömmlichen Präsentationsformen ihrer Objekte gibt sich die Künstlerin nicht zufrieden, sondern versucht die Betrachter in ständig anderen Kontexten zu neuen Sichtweisen anzuregen. Eine Trennung von Mode und Kunst ist in der Wahrnehmung ihrer Werke nicht möglich. Das Anna Aulich Oberflächlichkeiten der Modebranche nicht liegen, beweist sie immer wieder durch akribisch ausgefeilte Details, die oft unscheinbar von ihrer handwerklichen Perfektion zeugen. Die Art und Weise in der sich die junge Künstlerin scheinbar spielerisch in den unterschiedlichsten Stilrichtungen vergangener Modeepochen und neuster Trends bewegt, ist verblüffend und impulsgebend zugleich für Menschen die mit ganzem Herzen Kunst und Mode zugewandt sind.
Durch den Galeristen, Maler und Gastgeber Stefan Stettner, bei dem Anna Aulich in der Modeschule M3 studierte, wurde der Regisseur Ulrich Thon auf die außergewöhnliche Modeschöpferin aufmerksam und verpflichtete sie umgehend zum Entwurf und der Realisation der Kostüme für die neue Winter-Varieté-Show »RED«, die ab 27. November in der Orangerie der Herrenhauser Gärten zu sehen sein wird. Besonders reizvoll erschien dem Regisseur die Verbindung von bildender und darstellender Kunst, um die eigentlich enge Verwandtschaft von Kunst und Unterhaltung, künstlerischem Austausch und staunendem Versinken auf diese spezielle Art hervorzuheben. Einen großen Unterstützer fand er von Beginn an in dem Maler Stefan Stettner, dessen Galerie seit vielen Jahren ein angemessenes Zuhause für Vergleichbare Ansätze und Projekte geworden ist. So ist es nicht erstaunlich, dass sämtliche Vorbereitungstreffen für die Varieté-Show »RED« nicht im GOP sondern in der Galerie »Josefine & Kunst« stattfinden. „Für mich ist es das Projekt RED“, meint Thon, „ein liebender Verbindungsprozess künstlerischer Darstellungsformen, von dem ein wesentlicher Teil auf der Bühne zu sehen sein wird“. Nicht zuletzt wird die Vernissage einen klaren Brückenschlag beider Darstellungsräume durch den Auftritt des Musikerduos »Schneewittchen«, Marianne Iser und Thomas Duda, erfahren, die auch für den Varieté-Abend in der Orangerie prägend sein werden. Gemeinsam erarbeiteten die Künstler ein inszeniertes Ausstellungskonzept in dem den stillen Akteuren eine angemessene Bühne eingerichtet werden soll, auf der sie in ihrer ganz eigenen textilen Sprache Geschichten aus Poesie und Unfassbarkeit erzählen.
So wird die Vernissage in der Galerie »Josefine & Kunst« ein Highlight und Muss für Kunst- und Modeliebhaber, die begierig sind ihre alten Clichées über Bord zu werfen. Die bewegte und bewegende Vorstellung der Arbeiten Anna Aulichs wird bei der Vernissage ergänzt durch den musikalischen Rahmen von Schneewittchen und anderen ungewöhnlichen Gästen.


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