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Der Chronist der Winde

nach Henning Mankell
Zeitenradprojekt
Münster / Bochum
2007


Mankells Roman als Theaterstück für zwei Jugendliche ist auch auf der Bühne ein Ereignis mit bleibendem Eindruck und einer Lebensgeschichte, die kurz aber absolut bewegend ist und die Menschen zum nachdenken animiert. 
Der atemberaubende Roman über Straßenkinder in Afrika, adaptiert für die Bühne und erzählt von zwei ganz heutigen Jugendlichen, nimmt dem Thema jede Exotik, hinter der man sich verstecken könnte. Die Inszenierung wird so zum unüberhörbaren Aufruf, Verantwortung zu übernehmen für Missstände, die wir in Zeiten der Globalisierung durch unser Verhalten mit zu verantworten haben.




Eine magische Aura umweht den afrikanischen Straßenjungen Nelio: Noch nie hat jemand gewagt, ihn zu verprügeln. Vielleicht weil aus dem 10-Jährigen, dem sich die irdischen Abgründe viel zu früh erschlossen haben, eine greise Weisheit spricht. Jetzt aber liegt Nelio mit schweren Schusswunden auf dem Dach eines ärmlichen Theaters. Dort erzählt er – zwischen kräftezehrenden Fieberschüben – dem Bäckerjungen José Antonio Maria Vaz sein Leben. Das beginnt mit der Erinnerung an die Banditen, die sein Dorf niederbrannten, seine Schwester töteten und vor denen er geflüchtet ist, als sie ihn zwingen wollten, einen Verwandten zu erschießen. Und es endet bei den Straßenkindern in der Stadt, denen Nelio zu einem an Fairness und Reife geradezu übermenschlichen Anführer wurde.




Hintergründe unserer Arbeit am »Chronist der Winde«

„Zu Weihnachten wünsche ich mir, dass Du ein Stück für zwei Personen aus dem »Chronist der Winde« von Mankell machst“.
Mit diesem Geschenkwunsch meines Sohnes begann eines der für mich wichtigsten und schönsten Theater-Projekte. Ich wurde zwei Tage vor Weihnachten mit meiner Textfassung fertig, sodass sie gerade noch rechtzeitig ankam. Im folgenden Jahr begannen die Proben in Etappen. Mankells Stoff für zwei Spieler zu bearbeiten und anschließend sinnvoll zu inszenieren, war von Beginn an eine Herausforderung.
Das Buch erzählt in drastischer, wie in poetischer Weise das Leben einer Gruppe von Straßenkindern in Mosambik am Schicksal eines Jungen, der sterbend sein Leben Revue passieren lässt.
Von Beginn an war schon durch Mankells klare Erzählform die Grundlage geschaffen, eine stringente Erzähl-Theater-Form zur Umsetzung zu wählen. Um die unzähligen Figuren der Geschichte nachvollziehbar darstellen zu können, hatte einer der jungen Schauspieler fast durchgängig die Figur des Chronisten zu spielen, während der andere unentwegt in andere Figuren zu springen hatte. Zudem griffen wir auf ein paar wenige Handfiguren zurück, die eine zweite Ebene in die Inszenierung brachten.
Da mir von Anfang an wichtig war, keinen rührseligen „Ethno-Kitsch“ zu produzieren, erzählten in der Inszenierung zwei jungen aus Bochum die Geschichte von Straßenkindern in Mosambik. Die Geschichte sollte überall spielen können. Die Entscheidung für die Einflechtung weniger Elemente aus der Afrikanischen Kultur fiel erst verhältnismäßig spät und hob das Stück nochmal entscheidend.
Für die musikalische Begleitung konnten wir den amerikanischen Percussionisten James Cassady gewinnen, der als Meister auf seinen „Marimbas“ eine Brücke nach Afrika schlug. Und so das Stück abrundete und zu einem Ganzen machte.


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