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Löwenspektakel
anlässlich des 800. Todestages Heinrich des Löwen,
innerhalb »1000 Jahre Mecklenburg« 1995


Konzeption, Organisation, Gesamtleitung
Auftrag: Land Mecklenburg, Schwerin
Mecklenburg, 1995


Mit einem großen Spektakel wurde auf dem Marktplatz der Stadt Schwerin unter Einbeziehung der anrainenden Häuser und des Doms des 800. Todestages Heinrich des Löwen gedacht.



Für die Veranstaltung gab es bundesweit eine Ausschreibung und es waren am Ende vor allem meine Zeichnungen zu meiner Idee, die die Juroren überzeugten. Zu Recht gab es jedoch große Widerstände gegen die Veranstaltung. Die Wiedervereinigung war noch nicht lange her und es hatten sich hervorragende Gruppen aus Schwerin und Umgebung für die Veranstaltung beworben. Die Jury kam zum größten Teil aus Hamburg und entschied sich nun für einen Regisseur aus dem Westen.
Zuvor sollte das Thema im Stadttheater umgesetzt werden. Damals nannte ich es noch »Herr Löwe« und schnitt den Stoff komplett auf eine Theaterinszenierung zu.
Als klar war, dass ich für meine Inszenierung den Marktplatz zur Verfügung haben würde, musste ich (bei unverändertem Budget!) komplett umdenken.



Die Bespielung der Häuser und Dächer war wie allzu oft aus versicherungstechnischen Gründen nicht möglich. Ausschließlich das Säulengebäude konnte im Prinzip komplett mit bespielt werden.
Da ich für einen solch großen Raum optisch einfach mehr Stoff brauchte, entschied ich mich, die historische Geschichte des Stadtgründers mit der Sage über Heinrich den Löwen zu verschränken. Bei der Recherche fiel mir auf, wie sehr die Sage fast 1:1 aus den Märchen von Tausendundeiner Nacht abgeschrieben worden war. Ich beheimatete die Sage räumlich vor allem vor, um, auf dem Säulengebäude und einem Steg, den ich davor bauen ließ, und ließ für die Platzmitte einen Turm anfertigen, in dem auch der technische Leiter das Geschehen koordinieren konnte.
Am Ende der Achse gab die sogenannte Blackbox Raum für die begleitenden Musiker. In Anlehnung an eine asiatische Klangschale, ließ ich das Spektakel eröffnen und beschließen, in dem fünf Akteure mit Axtgriffen die große Glocke des Domes zum Klingen und Anschwellen brachten.
Irgendwo her hatte ich ganz viel roten Stoff geschenkt bekommen. In der großen Schlacht Heinrichs öffnete sich der Turm und um den ganzen Platz fielen rote Fahnen von den Masten. Ich hatte unterschätzt, was das für eine Reaktion auslösen könnte. Dort, wo ich gerade die Direkt-Regie der Veranstaltung machte, war früher das Stasi-Hauptquartier gewesen. So waren die roten Fahnen der Startschuss für eine Hand voll Störer, die unter Beifall des Publikums versuchten die Aufführung zu stoppen und das Bühnenbild auseinander zu nehmen.
Aber auch hier ist mir im Rückblick ein Skandal lieber als eine langweilige Aufführung und wir sind ohne blaues Auge mit einer den Verhältnissen und Möglichkeiten entsprechenden Aufführung davon gekommen.




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